Mit einem freundlichen „Grüß Gott“ heißen wir Sie bei uns herzlich Willkommen. Wenn Sie etwas Zeit und Muße mitgebracht haben, wollen wir Ihnen gerne etwas von der Geschichte des Marktes Türkheim und unserem Hause erzählen.

Als Herzog Maximilian Philipp mit seiner Gemahlin Mauritia Febronia während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Türkheimer Schloss residierte, blühte unser Flecken durch das höfische Leben merklich auf. Seine Höhepunkte erlebte Türkheim im Jahre 1700, als der Herzog das Marktrecht verlieh. Zur damaligen Zeit gehörten die Häuser und Scheunen „Am Graben“ zur Hofhaltung des Herzogs. Besonders zu erwähnen wäre hier das Spital, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft befand sowie das Oberjäger- und Fischerhaus. Zum ersten Mal wird unser Haus als Sölde mit der Hausnummer 125 und dem Hausnamen „Christus-Bäck“ im Jahre 1713 erwähnt, als der Bäcker Christian Menner hier sein Handwerk ausübte.

Mitte des 18. Jahrhunderts ist der Bäcker Albrecht als Besitzer des Anwesens verzeichnet. In Türkheim werden bis 1777 nur die beiden Tavernen „Ober- und Unterwürtth“ genannt. In diesem Jahre erwirbt Franz Joseph Pühler das Türkheimer Bürgerrecht und lässt sich als Zäpfler in unserem Hause nieder. Er betreibt auch die Bäckerei (Bäckereigerechtsame auf dem Hause seit dem 17. Jahrhundert).

Von 1784 an wird das Bierschank Carl Linder genannt und in den gemeindlichen Rechnungsbüchern als „Bäckh und Zäpfler“ geführt. Linder erwarb um 1800 die Konzession „Weissbier ausschenken“ und die „Vergewilligung zum Branntweinbrennen“. Zu letzterem war ihm aber nur die Verwendung von Erdäpfeln, Obst, Kümmlich (Kümmel) und Anis erlaubt. Aus dieser Zeit stammt unsere Schmucke Haustüre; Sie zählt zu den wenigen erhaltenen Arbeiten des Kistlers (Schreiners) Johann Michael Klughammer, wohnhaft in der Grabenstrasse 153, heute Hausnummer 19 und steht heute unter Denkmalschutz.

1806 richtete Linder ein „Gesuch um Errichtung einer Garküche“ an die Gemeinde und an die Bayerische Landesdirektion Ulm. Er erwähnt darin, dass den beiden anderen Wirten kein Nachteil erwachsen werde und dass in Türkheim viele Untertanen sind, „die dann eine Fleischspeise zum billigen Preise haben können“ und er damit „eine unbeschreibliche Wohltat vollbringen könne“. Da es gerade Kriegszeit war, wird ihm Erlaubnis wohl erteilt worden sein.

1825 wird Joseph Reitmayer als neuer Besitzer der Bierschänke erwähnt. Die heutige „Bäurle`sche Wirtschaft war im 19. Jahrhundert ein vielbesuchter Bierausschank. Besonders die Bauern der südlich von Türkheim gelegenen Dörfer hielten nach dem Schrannen- und Marktbesuch dort gerne Einkehr.

Gegen 1870 wir d das Wirtshaus nach seinem Besitzer „Kratzenwirt“ genannt.

1885 war Kaspar Rauch Schenkwirt, 1901 zogen unsere Vorfahren auf. Einige Jahre nach dem Kauf des Anwesens durch Berta und August Bäurle dürfte die Bezeichnung „Zum Rössle“ aufgekommen sein.

In den Jahren 1987 und 1993 haben wir das Gebäude von Grund auf renovieren lassen und wurden für hervorragende Denkmahlpflege geehrt. Wir führen unser Haus unter der Bezeichnung

Gasthaus Bäurle

Und laden Sie herzlich zu einem angenehmen und gemütlichen Aufenthalt ein.

Wir verwöhnen Sie gerne mit gut bürgerlicher Küche, in der auch verschiedene Spezialitäten angeboten werden.

Unser Ziel ist es, mit zeitgemäßer Gastronomie und freundlichem Service Ihren Wünschen gerecht zu werden.

Ihre Familie Bäurle